Gemeinsamer Antrag der CDW und SPD-Fraktion

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

hiermit stellen die unterzeichnenden Fraktionen folgenden Antrag:

1. Die Verwaltung wird beauftragt in die Planung einer weiteren Kindertagesstätte mit ca. 75 Betreuungsplätzen einzusteigen und Wege für eine Realisierung zu entwickeln. Der Planungsstand soll geeignet sein, um hierauf öffentliche Fördermittel zu beantragen.
2. Bei der neuen Kindertagesstätte sollen Kinder mit Sprachförderbedarf besondere Beachtung finden.
3. Zudem wird die Verwaltung beauftragt geeignete Standorte zu ermitteln, welche die weitere Stadtentwicklung berücksichtigt und somit kurze Wege für die Kinder ermöglicht

Begründung:
Deutschlandweit haben zuletzt 378.000 Plätze in Kindertagesstätten gefehlt (NWZ vom 08.05.2023). Auf Wildeshausen heruntergebrochen wären das ca. 90 Kita-Plätze (378.000/82 Mio. x 20.000). Gemäß der Aufstellung der Stadtverwaltung per 28.04.2023 sind noch 68 Kinder auf der Warteliste eines Kindergartenplatzes und 31 Kinder auf der Warteliste eines Krippenplatzes. Hinzu kommt, dass wir in der Städtebaulichen Entwicklungsmaßnehme vor Bargloy (StEM) weiterwachsen und dadurch der Bedarf an Betreuungsplätzen für Kleinkinder in den nächsten Jahren weiter steigen wird.
So sind gem. LK Oldenburg zwischen 2018 und 2022 157 Wohneinheiten allein in der StEM bezogen worden oder sind in Planung (WZ vom 02.06.2023).
Der Stadtrat hat seinerzeit eine Versorgungsquote von mindestens 60 Prozent für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren und 98 Prozent bei Kindergartenkindern beschlossen. Den Berechnungen des LK Oldenburg erreichen wir diesen Versorgungsgrad mit den aktuellen Plätzen nicht (50%, rsp. 90%).
Auch der Landkreis Oldenburg im Rahmen der Kindertagesstättenplanung festgestellt, dass wir in Wildeshausen weitere Betreuungsplätze für Krippen- und Kindergartenkinder benötigen. Die Kreisverwaltung empfiehlt der Stadt Wildeshausen, das Angebot an Betreuungsplätzen – auch unter Berücksichtigung des Neubaus an der Weizenstraße – weiter zu erhöhen. „Es ist zudem durch den Zuzug junger Familien […] von einer weiter steigenden Nachfrage nach Betreuungsplätzen auszugehen“, so die Kreisverwaltung in ihrer Vorlage für den Jugendhilfeausschuss im Frühjahr.
Am 03.11.2022 hat die Leiterin des ev. Kindergartens Schatzinsel, Frau Mellmann, im Sozialausschuss eindrucksvoll und für alle nachvollziehbar über die aktuelle, sehr schwierige Situation berichtet. Demnach hatten 79 von 120 Kindern einen Sprachförderbedarf, davon 28 Vorschulkinder. Der Sozialausschuss war überzeugt, dass eine intensive und individuelle Sprachförderung, die über die alltagsintegrierte Sprachförderung hinausgeht, erforderlich ist.
Wir gehen davon aus, dass die Verwaltung diese Entwicklung in den nun folgenden Beratungen bestätigen wird.